Where the Movement Stays

Where the Movement Stays

Astrid Busch & Ki Jun Kim
Kuratorin: Keumhwa Kim

Ort: SOMA 300, Eylauer Str. 9, 10965 Berlin
Opening: am 3. Dezember 2021, um 18 Uhr
Dauer: 4. Dezember – 11. Dezember 2021, Sa.-So. & Mi.- Fr. 15:00 – 19:00 Uhr


Die Ausstellung Where the Movement Stays, die zuerst in Seoul gezeigt wurde und nun in Berlin eröffnet wird, ist ein interdisziplinärer Dialog zwischen dem koreanischen Architekten Ki Jun Kim, dem diesjährigen „Creator“ der ZER01NE ( www.zer01ne.zone ), und der Berliner Künstlerin Astrid Busch über das Thema Mobilität. In Form einer raumgreifenden Installation, in Interviews und Filmen werfen beide einen konzeptuell und visuell verdichteten Blick auf die urbane Mobilität der Metropolen Seoul und Berlin.

Die koreanische und die deutsche Hauptstadt haben sehr unterschiedliche historische und kulturelle Entwicklungen genommen, sind aber beide repräsentativ für neue Mobilitätstendenzen. Berlin, eine vergleichsweise spät, dann aber sehr schnell gewachsene Stadt in Europa, hat seit dem Ende des 19. Jahrhunderts auf Grundlage einer flexiblen Planung des öffentlichen Raums die neuen Verkehrsmittel rasch in die bestehende Infrastruktur integriert. Seoul, das sich seit dem Ende des 20. Jahrhunderts dynamischer verändert hat als jede andere Stadt der Welt, ist dabei führend die Mobilität neu zu denken durch den rasend schnellen Ausbau und die Integration von IT-Systemen.

Ausgehend von den sieben Wohntpyen, die Vincent Kaufmann in seinem Buch "Re-thinking the City" vorstellt, führt Kim Interviews mit fünf Bewohner*innen aus Berlin und Seoul über Wohnen, Mobilität und ihren Alltag. Der Film zeigt wie Emotionen und Einstellungen der Menschen über ihren urbanen Lebensraum und über die Mobilität zu unterschiedlichen Lebensstilen führen. Neben den Interviews zeigen seine zwei parallel laufenden Videos vier Orte mit unterschiedlichen Charakteristika aus Seoul und Berlin (Kurfürstendamm – Gangnam-Station, Brandenburg Tor - Gwanghwamun, Schönhauser Allee - Seongsu-dong, Sonnenallee - Itaewon), die mit gleichen Kamerabewegungen aufgenommen wurden, was Ähnlichkeiten und Unterschiede der Standlandschaften intensiver erfahrbar werden lässt. Abschließend stellt Kim einen sich fluide bewegenden Datenraum vor, der die Veränderungen der Anzahl von Parkplätzen in Seoul im Zeitraum von 2006 bis 2020 graphisch darstellt. Die Animation zeigt sinnbildlich und eindrücklich den demographischen Wandel und die Mobilitätstendenzen Seouls in den letzten 15 Jahren.

Die Berliner Künstlerin Astrid Busch, die durch den vielfaltigen Einsatz verschiedener Medien und unter Verwendung unterschiedlicher Materialien die Intermedialität ihrer fotografischen Praxis thematisiert, zeigt eine großformatige, auf Stoff gedruckte Fotografie, die durch zwei Videoprojektionen überlagert wird. Ihre Videos visualisieren Bewegungen im Berliner Stadtraum. Die Künstlerin zeigt Fragmente von Straßenmarkierungen, dem Verkehr zugeordnete Farben und Zeichen und versetzt den Ausstellungsraum in immer wieder neue Sinn- und Erfahrungszusammenhänge, die Momente aus einem sich kontinuierlich verändernden Geschehen einfangen. Die Bodenarbeit, auf die diese bewegten Bilder projiziert werden, erzeugt mit ihrer organischen Materialität eine Landschaft, die mit Kims Datenanimation eine überraschende Verbindung eingeht. Im Zusammenspiel von Form, Farbe und Licht und im Dialog zwischen der realen Abbildung der Stadtlandschaften und ihren Abstraktionen entsteht eine erhellende interdisziplinäre und multimediale Auseinandersetzung über die Mobilität in den Städten Seoul und Berlin.

Die Ausstellung wurde durch freundliche Unterstützung von ZER01NE realisiert.

Astrid Busch studierte an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg und an der Kunsthochschule Berlin Weissensee, wo sie ihr Studium als Meisterschülerin von Prof. Katharina Grosse abschloss. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Düsseldorf. Ihr künstlerisches Interesse gilt den wechselseitigen Bezügen von Fotografie, Video und Projektion im Raum im Zusammenhang mit ortsspezifischen Interventionen. Analoge und digitale Techniken agieren dabei im Wechselspiel. Ihre Werke thematisieren den jeweiligen Charakter eines Ortes, während sie zugleich selber neue Orte ausbilden. www.astridbusch.com

Ki Jun Kim ist Gründer des Architekturbüros Atelier KI JUN KIM. Er erforscht Möglichkeiten, die moderne Stadt und die sozialen Situationen des quantitativen Überflusses und des qualitativen Mangels durch ein breites Spektrum von Arbeiten, die vom Objektdesign bis zur Stadtraumplanung reichen, wieder ins Gleichgewicht zu bringen, mit den Schwerpunkten Berlin und Seoul. www.kijunkim.com

ZER01NE ist als eine offene Innovationsplattform von Hyundai Motors Group gegründet worden, auf der Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven zusammenkommen, ihre eigenen Fragen entwerfen und nach Antworten auf diese Fragen suchen. ZER01NE schafft ein Ökosystem für kreative Talente wie Künstler, Architektinnen, Designer, Ingenieurinnen, Wissenschaftler und Unternehmerinnen, fördert die Zusammenarbeit mit Start-ups und entwickelt eine Basis für eine aktive Beteiligung von Unternehmen. www.zer01ne.zone

 


Künstler / Artists
Astrid Busch & Ki Jun Kim

Ort / Venue
SOMA 300
Eylauer Str. 9, 10965 Berlin

Datum / Date
4. Dezember – 11. Dezember 2021

Mit freundlicher Unterstützung von / with a kind support of
ZER01NE

In Kooperation mit /
in cooperation with
Soma Art Space